N
a, das fängt ja gut an! Normaler-
weise malen uns die Hersteller die
Vorzüge ihrer neuen Komponen-
ten in den leuchtendsten Farben aus und
überschlagen sich zuweilen dabei fast vor
Begeisterung. Keine Bange, das lenkt kei-
nen von uns auf eine falsche Fährte, son-
dern gehört zum Test-Zeremoniell dazu
und schnurrt in dessen Verlauf ohnehin
aufs tatsächlich Gebotene zusammen.
Doch bei den brandneuen Endstufen
MONO II des schwäbischen Anbieters
Accustic Arts - die Menschen aus dieser
Region stapeln bekanntlich eh lieber tief
als hoch - lief s andersherum. Als wir das
Amp-Pärchen voller Erwartung anfor-
derten, bremste Geschäftsführer Martin
Schunk uns sofort aus: Eigentlich habe
man hier kaum mehr getan, als die bei-
den Verstärkerzüge der Stereo-Endstufe
AMPII-MK2, günstigste unserer Top-Re-
ferenzen, auf zwei Gehäuse zu verteilen,
weil viele Hörer ihren Verstärker nun-
mal dicht bei den Lautsprechern aufstel-
len wollten und der 53-Kilo-Stereo-Klotz
obendrein recht unhandlich sei.
Aha! Wir waren ob dieser entwaffnen-
den Offenheit erstmal ratlos. Die ver-
meintliche heiße Neuheit drohte sich in
zwei laue Kisten längst geläufigen Inhalts
zu verwandeln. Aber so schnell las-
sen wir uns nicht entmutigen
und baten die Monos zum
Vorspiel. Die fallen mit 25
Kilo pro Stück in der Tat
ziviler aus und gefallen uns
in ihrer aufrechten Form
auch besser als der massige
Stereo-Kubus.
Doch reicht das, um den
Aufpreis von 2710 Euro
fürs Doppel gegenüber
der integrierten Lösung zu
rechtfertigen? Zum Nach-
rechnen: Der AMPII-MK 2
kostet ab 9790 Euro. Ein
Paar MONO II mindes-
tens 12.500 Euro, wobei
die Preise für die silber-
nen Ausführungen gel-
ten. In Schwarz verlangt
die Firma aus Lauffen 300
beziehungsweise 400 Euro
Aufpreis.
Einmal begonnen war
bald klar: W ir ziehen die
^
Sache durch - inklusive Labor-
und Hördurchgang. Zumal wir
dabei gleich eine Lücke schließen
konnten: die in STEREO 8/13 vorgestellte
Ablösung des Vorverstärkers TUBE-PRE-
AMPII ordnungsgemäß zu messen und
einzustufen. Bei dessen
MK2-Version waren wir
nämlich noch auf das
Kleinreden der Schwaben
- „wir reagieren auf den
Trend und bauen nun eine
Kopfrörerbuchse ein“ -
‘reingefallen. Bei näherer
Betrachtung hatte sich viel
mehr getan. Doch da fehlte für einen aus-
führlichen Neutest bereits der Platz.
Und wir reden hier nicht vom hinzu-
gefügten Phasenumkehrschalter oder der
„Surround“-Durchschleifoption für den
Einsatz in AV-Anlagen. Den zusätzlichen
Cinch-Ausgang, jetzt gibt’s wie bei XLR
zwei davon, hätten wir - klaro! - ebenfalls
nicht zur Sensation hochgehypt.
Vorstufe gibt A C /D C -K onzert
Wichtiger erscheint da schon der Wechsel
beim Röhren-Typ des Hybrid-Pres. An
die Stelle der ECC803 trat die 12AX7,
die den Lauffenern während ihrer Hör-
Checks „eleganter“ erschien. Und wo sie
einmal beim Modifizieren waren, tausch-
ten sie gleich noch verschiedene Folien-
kondensatoren aus beziehungsweise
darüber befindet sich die Platine mit der Verstärkerelektronik
STICHWORT
Hybrid-Pre:
Röhren sind exzellente
Spannungsverstärker
und übernehmen des-
halb diese Funktion in
der Vorstufe. Sie wer-
den aus einem eigenen
Netzteil versorgt.
2/2014 STEREO 39
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